Allianz für Kinder: Freiwilliger Hilfseinsatz
Im Auftrag der oberösterreichischen Hilfsorganisation »Allianz für Kinder« werden seit 1990 Ärzte in Kriegs- oder Krisengebiete entsandt, um medizinische Versorgung für kranke und verletzte Kinder zu ermöglichen. Im Zuge dieser Reisen werden die Patienten untersucht und fallweise in österreichische Krankenhäuser gebracht, um sich dort notwendigen Operationen unterziehen zu können. Auf Vorschlag meines Onkels Dr. Josef Emhofer hin hatte ich die Gelegenheit, ihn ein Wochenende lang als Teil seines Teams auf einer solchen Reise zu begleiten – und zwar nach Albanien, in die Städte Tirana und Elbasan.
Konkret durfte ich den Untersuchungen beiwohnen und sozusagen Protokoll führen, indem ich die persönlichen Daten der Kinder und ihre jeweiligen Diagnosen digital dokumentierte. Wenngleich unser Aufenthalt nur drei Tage dauerte, hatten wir es mit circa 50-60 Patienten (im Alter von drei Tagen bis vierzehn Jahren) mit den verschiedensten Geschichten zu tun. Trotz der vielfältigen Krankheitsbilder hatten alle Fälle eines gemeinsam: Sie riefen in Erinnerung, wie essentiell ein funktionierendes Gesundheitssystem ist.
Zwischen allerlei medizinischem Fachjargon und deutsch-albanischem Sprachaustausch blieb bei mir im Laufe dieses Wochenendes vor allem eines hängen: Respekt. Einerseits vor den Eltern der kleinen Patienten, andererseits natürlich vor den Kindern selbst, die teilweise ohne ihre Familien mit unserem Team ins fremde Land Österreich reisen mussten, um dort behandelt werden zu können. Auch den Ärzten, in deren Arbeit ich einen winzigen Einblick gewinnen konnte, muss ich wahrlich Achtung entgegenbringen – ein derart fordernder Beruf bedarf viel Einsatz und Ausdauer.
Zusammenfassend blicke ich auf diese Reise als bereichernde Erfahrung zurück, obwohl – oder vielleicht gerade weil – ich nun für mich persönlich eine Medizinkarriere ausschließen kann; immerhin ist auch die Gewissheit, einen Beruf nicht ausüben zu wollen, eine durchaus wertvolle Erkenntnis.
Sarah Emhofer (8b)