David Brandstetter: Metall- und Kunststofftechnik
Acht Jahre besuchte ich das Europagymnasium Baumgartenberg, um mich schließlich im Juni 2012 als "reif" bezeichnen zu können. Kurz darauf wartete jedoch schon das nächste Abenteuer auf mich. Für meine tolle Leistung im Rahmen der Matura „belohnte“ mich Vater Staat mit einem sechsmonatigen „Urlaub“ beim Jägerbataillon in Amstetten. In dieser Zeit wurde mir auch die Bedeutung des im Lateinunterricht besprochenen Zitats "Carpe diem" wirklich bewusst.
Heute studiere ich im 5. Semester "Entwicklungsingenieur Metall- und Kunststofftechnik" an der FH Wels. Das Studium behandelt dabei Themen wie die Herstellung, Verarbeitung und Veredelung bzw. Oberflächenbehandlung verschiedenster Materialien. Besonders gut gefällt mir an diesem Studiengang,
dass die meisten Vorlesungen durch praktische Laborübungen ergänzt werden und so für ein besseres Verständnis des Stoffes gesorgt wird. Zusätzlich finden die meisten Praktika in Zusammenarbeit mit namhaften oberösterreichischen Forschungs- und Industrie-Unternehmen, wie etwa der Voestalpine- Stahl oder dem TCKT Wels statt. Als Student profitiere ich dadurch doppelt. Erstens bekomme ich einen Einblick in die Arbeitswelt dieser Firmen, zweitens ist es eine gute Möglichkeit Kontakte zu knüpfen. Die meisten Bachelor/Diplom-Projekte an der FH Wels finden in Kooperation mit der Industrie statt. Mein persönliches Ziel ist es, eines Tages im Bereich Composite-Materialien tätig zu sein.
Natürlich hätte ich mich nach der Unterstufe für eine HTL entscheiden können, doch damals war mir noch nicht endgültig klar, was ich einmal werden möchte. Die Entscheidung, die Oberstufe des Europagymnasiums weiter zu besuchen, war für mich am naheliegendsten und rückblickend gesehen auch die richtige Wahl. Besonders interessant fand ich die Möglichkeit, ab der 6. Klasse ein Wahlpflichtfach zu besuchen. Durch die zahlreichen Experimente im Physik-WPG wurde mir meine Freude an den Naturwissenschaften erst richtig bewusst und ich maturierte neben Physik auch in Chemie. Beeinflusst wurde diese Entscheidung auch durch die entsprechende Förderung durch meine LehrerInnen, wie etwa unseren langjährigen Klassenvorstand Mag. Schranz, der durch seine persönliche Begeisterung für Mathe und Physik nicht nur mir bei der Studienwahl sehr geholfen hat.
Nachteile hatte ich durch meine gymnasiale Vorbildung bisher eher weniger, im Gegenteil. Aus meiner jetzigen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass vor allem die sprachliche Ausbildung am Eurogym hervorragend funktioniert, insbesondere, wenn ich mein Englisch mit dem der StudienkollegInnen vergleiche. In einer globalisierten Welt sind fundierte Sprachkenntnisse auch für Techniker von Vorteil, vor allem, wenn man bedenkt, dass viele Fachbegriffe gar kein deutsches Äquivalent besitzen.
Für die Möglichkeit, das Europagymnasium zu besuchen, für die tolle Klassengemeinschaft und die gemeinsamen Erlebnisse bin ich rückblickend gesehen sehr dankbar und halte gerne Verbindung mit „meiner“ Schule in Baumgartenberg.