Theaterrezension „Norway today“
Bei „Norway Today“ handelt es sich um ein Zweipersonen-Drama von Igor Bauersima, das den SchülerInnen des Europagymnasium Baumgartenberg am 29. November aufgeführt wurde. Es handelt von Julie (20), die sich „satt“ vom Leben fühlt und beschließt, dieses zu beenden, und von August (19), der findet, dass alles im Leben nur „Fake“ ist.
Die beiden beschließen in einem Chatroom gemeinsam den Abschied zu wagen und fahren nach Norwegen, wo sie sich von einem hohen Felsen stürzen wollen. Das Ende ist offen und es obliegt der Eigeninterpretation des Publikums zu entscheiden, ob das Paar beschlossen hat, dass das Leben doch lebenswert genug ist oder ob die beiden ihren Plan wirklich umgesetzt haben.
Das Theaterstück hinterlässt einen in verwirrter Stimmung. Die Handlung wechselt zwischen bestürzenden Dialogen über die Sinnlosigkeit des Seins und lustigen Passagen, die einen zwar zum Lachen zwingen, aber eigentlich im Widerspruch zum Ernst der Thematik stehen. Die Ansicht der beiden Charaktere, den Tod als größtes Ziel hinzustellen, bringt einen zum Nachdenken.
Die Motive von Julie und August, sterben zu wollen, sind eigentlich unlogisch, weil sie mit ihrem bisherigen Leben nur Positives verbinden. Trotzdem bin ich überzeugt, dass das Stück mit einem Sprung endet, was mehr Denkanstoß gibt als ein mögliches Happy-End.
Zusammengefasst waren besonders die Emotionen der Schauspieler überzeugend. Das Stück ist meiner Meinung nach empfehlenswert, auch wenn das ständige Hin und Her vor dem Abgrund einen am Schluss schon ungeduldig auf eine Entscheidung warten lässt.
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