Drama im Finish: Eurogym-Fohlen verpassen Finaleinzug!
Das SMS des Schülerligareferenten vom 3. April um 16:51 Uhr über das Schülerliga-Halbfinale sagt alles: „3:2 Heimsieg für Bad Kreuzen gegen das Eurogym. Baumgartenberg hat ein tolles Spiel gezeigt. Echt stark. Bad Kreuzen war im Finish das glücklichere Team!“
Der Schmerz über diese kurzen Zeilen saß nach dem unglaublichen Drama in den Schlussminuten bei allen Eurogym-Spielern samt Teamchef tief. Keiner fand bei der Heimfahrt im Bus Worte für das Geschehene. Man war nämlich bis 4 Minuten vor Abpfiff der Partie noch quasi im Finalzug gesessen, fand sich aber unmittelbar nach dem Match als Last-Minute-Loser im Baumfried-Bus nach Hause wieder. Hatte sich die Kirchmayr-Elf doch als die spielerisch klar bessere Truppe präsentiert, scheiterte sie im Endeffekt aber leider wie schon in der Halle am „Hätti-Wari-Syndrom“.
Dabei hatte alles wie im Märchen begonnen! Nach hektischen Telefonaten am Vormittag bekam der etwas erkältete Max Kleinbruckner von seiner Mutter quasi in letzter Sekunde grünes Licht für die Teilnahme und stellte in der fünften Minute die Weichen für den Finaleinzug: Trocken per Flachschuss ins Eck eingenetzt – „so einfach geht’s“, dachte sich Max, nicht aber in der Folge einige seiner Kollegen. Aus kurzer Distanz wurden hochkarätige Chancen verjuxt und Querlatten massiert.
Nach der 1:0-Führung zur Pause bewahrheitete sich die alte Fußballweisheit: „Wer die Tore nicht schießt, bekommt sie.“, und so schaffte Bad Kreuzen den umjubelten Ausgleich. Doch unsere Burschen zeigten die nötige Reaktion und antworteten zehn Minuten vor Schluss mit einem perfekt vorgetragenen Angriff über die linke Seite, den Noah Huber mit dem 2:1 – der Finaleinzug zum Greifen nah – abschloss. Die Sport-NMS Bad Kreuzen wirkte nun stehend k.o.! Noah wirbelte nochmals durch die Abwehr und verzog, ehe kurz darauf der Ball nach sehenswertem Kleinbruckner-Solo Richtung Torlinie kullerte. In letzter Sekunde konnte ein Verteidiger der Sport-NMS seinem bereits geschlagenen Goalie zu Hilfe eilen und das Leder von der Linie kratzen.
David Thalmaier & Co saßen also kurz vorm Abpfiff - zwar bloß mit 2:1, und nicht mit mindestens 4:1 - kommod im Finalzug, zumal die Sport-NMS keine großen spielerischen Akzente setzen konnte. Pauli Kastner hatte zudem deren gefährliche Nummer 10 fest im Griff. Es war klar, dass Kreuzen kommen musste. Mit raschem Umschaltspiel aus einer extra-massierten Vierer-Kette hätte, obwohl man ja kein weiteres Tor mehr brauchte, mit langen Wallner-Pässen weit nach vorne auf unsere schnelle Spitze der eine oder andere Konter gefahren werden können. Kurz: Es hätte genügt, defensiv sicher zu stehen und die Zeit herunterzuspielen.
Somit war alles für den Finaleinzug angerichtet – bis zum schwärzesten Finish in 20 Jahren Eurogym-Schülerliga-Geschichte: Dieses dauerte ganze vier Minuten und brachte gleich zwei Tore aus dem Nichts. Zuerst fand ein abgefälschter Tausend-Gulden-Schuss als Aufsetzer den Weg ins Tor, ehe die letzte Minute zum puren Horror werden sollte: Ausgerechnet dem überragend agierenden Georg Wallner springt der Ball vor dem Sechzehner an die Hand und dann nach dem Kreuzen-Freistoß 20 Sekunden vor dem Abpfiff irgendwie ins Tor. Die Arena stand Kopf, die Fans waren völlig aus dem Häuschen! Anstoß – Abpfiff – 2:3 verloren – unsere Burschen samt Teamchef und den mitgereisten Eltern auf der Tribüne fassungslos, traurig und jäh aus allen Finalträumen gerissen!
So bitter kann Fußball sein, und es sollte noch etwas bitterer werden, denn im zweiten Halbfinale setzte sich Perg gegen Saxen mit 4:2 durch! Damit hätten Felix Gruber & Co Heimrecht beim Finale gehabt und vor ausverkauftem Haus um die Bezirkskrone gefightet. Womit wir wieder beim „Hätti-Wari- Syndrom“ wären – wenn diese verflixten vier Schlussminuten bloß nie stattgefunden hätten.
Somit wird das kleine Finale am 30.April in Bad Kreuzen ausgetragen, wo unser Team im Spiel um die Bronzemedaille auf die NMS Saxen trifft.