Ritterburg und Sonnentor

Oktober / 3abc / GSP
Exkursion Rapottenstein

Am Mittwoch, 26.09.2018, war in Baumgartenberg vorm Europagymnasium vom Guten Hirten sehr viel los. Der Grund? Die dritten Klassen fuhren ins Waldviertel, um Burg Rappottenstein und danach Firma Sonnentor einen Besuch abzustatten. Was folgte, war eine lange, aber lustige Busfahrt in Richtung Waldviertler Kälte. Zuvor legten wir aber noch einen Halt ein, um unsere schon halb erfrorenen MitschülerInnen aus Pabneukirchen am Weg aufzulesen.

Ja, so waren’s
Die Sonne glich aus, was der Herbst schon an Kühle mit sich brachte. Der Empfang war jedenfalls herzlich und angenehm

– sicherlich angenehmer als das, was die damaligen mittelalterlichen Bewohner der alten Burggemäuer gewohnt waren, die ganz ohne Zentralheizung, Fließwasser, Kanalisation und Elektrizität auskommen mussten. Und tatsächlich fühlten auch wir uns während der Führung durch die alten Mauern ein bisschen wie vor 700 Jahren, als die Burg ihre beste Zeit erlebte. Jeden Moment erwartete man, einen Mann mit glänzender Rüstung aus einer der vielen Türen hervortreten zu sehen.
Wir durchstreiften wunderschöne, stattliche und lichtdurchflutete Räume, aber auch Räume ohne Fenster und mit kalten Steinwänden – beispielsweise die Knappenhalle, die trotz Tageslicht dunkel und abweisend wirkte. Eine Etage drüber erwies sich das Raumklima schon als viel angenehmer – nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ein großer Kamin den Saal wärmte und an den Wänden Goblins hingen.

Schlau gebaut
Diese Burg ist eine der wenigen in Österreich, die nie eingenommen wurden. Feinde scheiterten spätestens im vierten Vorhof der Burg. Die Vorhöfe waren alle im Uhrzeigersinn um das Zentrum der Burg gedreht. Dies hatte einen entscheidenden Vorteil: Damals wie heute waren die meisten Menschen Rechtshänder – sie hielten also ihr Schwert in der rechten Hand und in der linken den Schild. Die todbringenden Pfeile der Verteidiger fanden an den offenen Flanken der Angreifer leichter ihr Ziel. Zudem sind die Burgmauern durchschnittlich etwa drei Meter dick, weshalb eine steinerne Kanonenkugel nur wenig bis gar keinen Schaden anrichten konnte. Die Wände wurden flach von Hand abgemeißelt – ein Hochklettern war für die schwerbewaffneten Landsknechte dadurch unmöglich.
Die Arbeit verrichtete das einfache Fußvolk, das im Gegenzug dafür bei einer Belagerung in der Burg Schutz suchen konnte. Der Einfallsreichtum der damaligen Burgbewohner war so brillant, dass sie sogar die eigenen Exkremente zur Verteidigung ihrer Festung verwendeten.
Wir waren dem Plan zwar ein bisschen hinterher, doch damals nahmen sie das mit der Zeit eh nicht so genau, denn die Uhr auf der Burg hatte nur einen Stundenzeiger – nicht gerade die beste Voraussetzung für Pünktlichkeit.

Liebe auf den ersten Riecher
Bio ist der Firma Sonnentor, der größten österreichischen Kräuterhandelsgesellschaft, sehr wichtig. Deshalb hält sie persönlichen Kontakt mit all den Kräuterbauern, die sie mit frischer Rohware beliefern. Die Kräuter, Blüten und Gewürze werden in einem riesigen Lager untergebracht, bis sie zur Verarbeitung gelangen. Als wir über das riesige Betriebsgelände und durch die Lagerhallen geführt wurden, lag intensiver Gewürzgeruch in der Luft.
Entstanden war die Firma Sonnentor vor 30 Jahren aus einem Einmannbetrieb. Der Gründer ist Johannes Gutmann, der anfangs mit drei Bauern zusammenarbeitete. Heute hat Sonnentor bereits mehr als 300 Zulieferer.
Vor allem in den letzten Jahren ist der Umsatz der Firma um ein Vielfaches gestiegen. Alle Lagerhallen haben sehr originelle und kreative Namen – wie zum Beispiel die "Halle-Luja". Zu guter Letzt hatten wir noch die Möglichkeit, ein paar Sonnentor-Produkte zu kaufen.
Es war ein schöner Tag und auf jeden Fall eine gelungene Exkursion, bei der wir Spaß hatten und auch noch etwas lernten. ...oder doch umgekehrt?

Verfasst von (in alphabetischer Reihenfolge): Hannah Hintersteiner, Miriam Kerschbaumer, Susanne Leumüller, Kaja Weichselbaumer

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